Heerdt Nach sechs Wochen Umbauphase hat die Metzgerei Ludwig am Nikolaus-Knopp-Platz eröffnet.
Bettina Heuser glaubt fest an das Metzgerhandwerk, und es ist ihr wichtig, dass Traditionsmetzgereien in den Stadtteilen erhalten bleiben. „In den letzten zehn Jahren ist mehr als die Hälfte der deutschen Handwerksmetzger von der Bildfläche verschwunden“, sagt sie. Fleisch und Wurst sollten nach Möglichkeit keine Massenware, sondern weiterhin ein Handwerksprodukt sein, so Heuser. Deshalb hat sie auch nicht lange gezögert, als Nicole Dreps, die sich nach 44 Jahren zur Ruhe gesetzt und ihre Metzgerei geschlossen hat, sie fragte, ob sie ihr Ladenlokal übernehmen wolle. Eine sechsstellige Summe hat Heuser in Umbau und Modernisierung investiert, hat unter anderem eine neue Kühltheke angeschafft und die gesamte Ladeneinrichtung den neuesten Standards angepasst. Ein eingespieltes Team meistert – wie bei jeder Eröffnung einer Filiale der Metzgerei Ludwig – die Anfangsphase und unterstützt nicht nur die neue Auszubildende, sondern auch Pia Braz Ferreira. Die gebürtige Portugiesin ist im Stadtteil bestens bekannt, hat sie doch rund 30 Jahre lang an der Seite von Nicole Dreps die Heerdter mit Fleisch- und Wurstwaren versorgt. „Ich freue mich sehr, dass Pia uns erhalten bleibt“, sagt Heuser – nicht nur, weil ihre Frikadellen „der Hammer“ sind.
Besonders glücklich sind Bettina Heuser und ihr Team über den herzlichen Empfang, den ihnen die Heerdter bereitet haben. „Nachdem die Metzgerei sechs Wochen lang geschlossen war, ist die Freude der Menschen über unsere Eröffnung deutlich zu spüren“, sagt sie. Natürlich weiß die 55-jährige Unternehmerin, dass ihre Entscheidung, das Geschäft zu übernehmen, ziemlich mutig war. Aber sie glaubt fest daran, dass eine Metzgerei den Stadtteil bereichert, zumal dort ohnehin das eine oder andere leere Ladenlokal zu beklagen ist. „Ich bin sicher, dass die Heerdter unser Engagement zu schätzen wissen“, so Heuser.
Unterstützt wird sie inzwischen nicht nur von ihrem engagierten Team, sondern auch von Sohn Julian. Der 26-jährige gelernte Bankkaufmann hat die Leidenschaft für hochwertige Fleisch- und Wurstwaren von seiner Mutter übernommen – und die ist stolz darauf, dass die nächste Generation in den Startlöchern steht.
Quelle: RP Online Artikel hier lesen
FOTO: Anne Orthen (ort)